Oktober 19,2022 by lommer

Private Rentenversicherung

Die gesetzliche Rente wird nach heutigen Erkenntnissen den meisten Angestellten im Alter nicht reichen, um große Sprünge zu machen. Mit einem Rentenniveau von durchschnittlich unter 50% vor Steuern laufen selbst Besserverdiener in ein Fiasko, wenn sie nicht frühzeitig privat Geld sparen. Eine private Rentenversicherung  ist ein Teil der Lösung, um finanziellen Sorgen im Alter aus dem Weg zu gehen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die gesetzliche Rente wird mit einem Niveau von durchschnittlich unter 50% für deinen Lebensstandard im Alter nicht ausreichen.
  • Um finanziellen Problemen im Alter aus dem Weg zu gehen, sollte jeder frühzeitig anfangen, privat für das Alter vorzusorgen. 
  • Eine private Rentenversicherung, welche einen sehr hohen Fondsanteil haben sollte, ist ein Teil der Problemlösung. 
  • Du solltest mind. 10-15% deines Nettoeinkommens für das Alter zweckgebunden sparen.

Was ist die private Rentenversicherung?

Die private Rentenversicherung ist eine renditestarke Investitionsmöglichkeit, die du freiwillig besparen kannst, um eigenständig für die Rente vorzusorgen. Denn das Rentenniveau in Deutschland liegt unter 50% vor Steuern (lese hier, was das bedeutet) und vielen Menschen in Deutschland droht daher die Altersarmut, insbesondere in einem hochinflationären Umfeld wie heutzutage. Wer früher spart, profitiert dabei von langjährigen Profiten und dem Zinseszinseffekt

Die private Rentenversicherung ist also, wie es das Wort bereits sagt, eine Versicherung. Das klingt erst einmal negativ, kann aber mit dem richtigen Lösungsansatz ein richtiger Renditetreiber sein. Dazu musst du allerdings das richtige Produkt finden, welches dir auch genügend Rendite erwirtschaftet (dabei helfen wir dir natürlich gerne). Denn vereinfacht gesagt, ist eine private Rentenversicherung ein Aktiendepot in einem Versicherungsmantel, der dir steuerliche Vorteile in der Auszahlungsphase (d.h. im Alter) bringt. 

Im deutschen Rentensystem ist die private Rentenversicherung die dritte Säule der Altersvorsorge (siehe Abb x). Die erste Säule ist die gesetzliche Rente / Pension, die zweite Säule sind betriebliche Altersversorgungen sowie die Riester-Rente und die dritte Säule eben die private Rentenversicherung. 

Die dritte Säule mit der privaten Rentenversicherung ist dabei die flexibelste Ebene, in der du gleichzeitig die höchsten Renditechancen hast, um dein Geld langfristig zu vermehren. Durch die Produktvielfalt am Markt, bist du aber sehr gut beraten, dich von einem Experten wie The Finance Athletes bei der Suche nach dem richtigen Produkt unterstützen zu lassen. 

Warum brauche ich eine private Rentenversicherung?

Die Rente ist sicher.

Norbert Blum, ehemaliger Bundesarbeitsminister, am 10.Oktober 1997 im Bundestag.

Eine sehr blumige Aussage des früheren Bundesministers Norbert Blüm. Heute wissen wir, wirklich Recht behalten wird er wohl nicht.

In die gesetzliche Rentenversicherung zahlen alle Arbeitnehmer 18,6% ihres Bruttogehalts ein – wobei wie bei allen Sozialversicherungen die Anteile hälftig vom Arbeitgeber und hälftig vom Arbeitnehmer getragen werden und auch bis zu einem monatlichen Maximalbeitrag gedeckelt sind (Anm.: die sogenannte Beitragsbemessungsgrenze). Aus diesem Topf werden in einem direkten Umlageverfahren die aktuellen Renten unserer Rentner bezahlt. Das nennt sich Generationenvertrag – die junge Generation kümmert sich um die ältere Generation. 

So romantisch das klingt: Nicht erst im Jahr 2022 sorgt das für Probleme. Der demografische Wandel (‘Von der Pyramide zum Döner’) sorgt dafür, dass es in Deutschland “zu viele Rentner” gibt. Früher haben fünf Arbeitnehmer gemeinsam für einen Rentner gesorgt – heute sind es zwei. In den letzten 20 Jahren ist die Zahl der Beitragszahler um 20% gestiegen, die Zahl der Rentner allerdings um 55%. Welche Lösungen gibt es jetzt für das Problem: Menschen müssen länger arbeiten. Menschen könnten mehr in die Rentenversicherung einbezahlen. Oder: der Staat senkt das Rentenniveau. 

Das Rentenniveau beschreibt das prozentuale Verhältnis von Rente zu durchschnittlichem Bruttoeinkommen eines Arbeitnehmers. An dieser Kennzahl lässt sich die Entwicklung unseres Rentensystem am einfachsten festmachen. Lag das Rentenniveau 1990 noch bei ca. 55%, sind wir mittlerweile bei knapp 48% gelandet. Parallel zur Deckelung des Rentenbeitrags, wurde auch das Rentennivau auf 48% bis 2025 gesetzlich festgehalten. 

Prognosen gehen hier von einer weiterhin sinkenden Entwicklung aus, für das Jahr 2045 wird beispielsweise ein Niveau von 41,6% vorausgesagt. 

41,6% Rente vom durchschnittlichen Einkommen  klingt jetzt doch sehr wenig – und ist dein “Warum” für eine private Rentenversicherung

Wer braucht eine private Rentenversicherung?

Kurz gefasst: eigentlich jeder. Wenn du den vorherigen Abschnitt aufmerksam gelesen hast, sollte sich schon einmal jeder Arbeitnehmer mit der privaten Rentenversicherung beschäftigen. Für Beamte stellt sich das Problem etwas anders da, weil ihre Pensionsansprüche aktuell noch bei fast 72% des letzten Bruttoeinkommens liegen. Aber ob der Staat und die Länder dieses Niveau halten können bleibt fragwürdig – auch für Beamte empfiehlt es sich trotzdem in eine private Rentenversicherung zu sparen. Als Selbstständiger sollte eine private Rentenversicherung ein Teil deiner Vorsorgepläne sein. Das System ist hier allerdings deutlich komplexer, weshalb wir es in einem gesonderten Artikel behandeln werden.  

Wann sollte ich eine private Rentenversicherung abschließen?

Ganz klar: so früh wie möglich. Beim Thema Geldanlage, eine Altersvorsorge ist nichts anderes als ein langfristiges Investment, geht es insbesondere um den Faktor Zeit. Der Zinseszinseffekt entfaltet sich mit jedem Jahr, das du länger sparst, immer stärker und sorgt für exponentielles Wachstum.

Wer 40 Jahre lang 150,00 € jeden Monat in seine Altersvorsorge spart und dabei 6% Rendite erwirtschaftet, der hat am Ende ein Kapital von 287.000 € zur Verfügung. Beginnt er ein Jahr später zu sparen, als nur noch 39 Jahre lang, dann sind es gerade einmal 269.000 €. Ein Unterschied von 18.000 €, obwohl nur 1.800 € weniger eingezahlt wurden. Albert Einstein soll den Zinseszinseffekt mal als das achte Weltwunder bezeichnet haben, ob er das wirklich gesagt hat, sei mal dahingestellt, richtig ist die Aussage dennoch. Vielleicht ist es aber auch nur einfache Mathematik. Wer viel Zeit mitbringt, der wird womöglich auch in der Lage sein, seine Rentenlücke noch komplett zu schließen und das zu überschaubaren Beiträgen.

Wie hoch sollte mein monatlicher Beitrag für die private Rentenversicherung sein?

Das hängt natürlich erst einmal von dir und deiner individuellen Lebenssituation ab. Das Leben ist jetzt und sich um Kopf und Kragen zu sparen macht auch keinen Spaß. Eine grobe Faustformel besagt, dass du 10 – 15 % deines Nettoeinkommens für die private Rente sparen sollst. Bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 2.500 € wären das nach Adam Riese also 250 € – 375 €. 

Wem das zu viel ist, der kann natürlich auch mit kleineren Beträgen anfangen. Es bleibt wichtig, dass du frühzeitig anfängst zu sparen. Neben dem tatsächlich zurückgelegten Geld, wirst du lernen, dass es “normal” ist, Geld zurückzulegen. Früh übt sich.

Worauf sollte ich beim Abschluss einer privaten Rentenversicherung achten?

Die private Rentenversicherung ist per se erst einmal nicht ein perfektes Produkt.Um privat fürs Alter vorzusorgen, lohnt sich derzeit nur eine Rentenversicherung mit Aktienfonds. Daher gilt es wie bei jedem anderen Versicherungsprodukt auch, die Augen offen zu halten und gewisse Standards einzuhalten. 

Flexibilität

Die private Rentenversicherung sollte für dich ein flexibles Produkt sein. Dafür ist es wichtig, dass du flexibel deine Beiträge hoch- und herabsetzen kannst, im Notfall Geld entnehmen kannst (was allerdings nicht das Ziel sein sollte) und ein Mitspracherecht über deine Investitionen hast. 

Investitionsquote und Renditechancen

Das Ziel mit dem Abschluss einer privaten Rentenversicherung sollte es sein, die durch das geringe Rentenniveau entstandene Rentenlücke, bestmöglich zu schließen. Jetzt wirst du relativ schnell feststellen, dass durch die reine Sparsumme von 10-15% deines Nettoeinkommens diese Lücke nicht gestopft wird. Daher solltest du gerade zu Beginn eine sehr hohe Investitionsquote mit einem sehr hohen Aktienanteil (>80%) haben, damit du überhaupt langfristig auf eine mögliche Rendite von 6% nach Kosten kommen kannst. 

Ein Produkt welches nicht auf eine deutlich geringere Rendite pro Jahr kommt, ist rein mathematisch betrachtet nicht lukrativ. 

Aufschub der Rentenphase

Eine private Rentenversicherung ist in zwei Hauptphasen aufgeteilt. Die Ansparphase und die Auszahlphase. Die Auszahlphase oder auch Rentenphase beginnt dabei regulär mit dem 67.Lebensjahr, d.h. dem aktuellen Eintrittsalter in die Rente. Zu diesem Zeitpunkt kannst du auch in der privaten Rentenversicherung entscheiden ob du a) dein komplettes Kapital entnehmen möchtest b) eine monatliche Rente erhalten willst oder c) das Geld einfach noch liegen lässt und flexibel Kapital wie bei einem Sparbuch entnimmst. Diese Phase kann je nach Produkt bis zum 90. Lebensjahr gestreckt werden. Das bringt dir neben einer hohen Flexibilität auch steuerliche Vorteile und ist zumeist auch kostengünstiger. 

Anlagemöglichkeiten

Auf dem Versicherungsmarkt gibt es Produkte, die per Abschluss festlegen, was wann mit deinem Geld passiert. Hier wäre es für dich wünschenswert, wenn du so flexibel bist, dass du a) mitentscheiden kannst, wann welche Phase eintritt b) du eine möglichst große Auswahl an Anlagemöglichkeiten hast und nicht auf den Anlagevorschlag der Versicherung festgenagelt bist. 

Natürlich gibt es noch diverse andere Aspekte, die bei dem Abschluss einer privaten Rentenversicherung wichtig sind. Mehr gerne in einem persönlichen Gespräch.

Beispielrechnung:

Um die Wichtigkeit verschiedener Faktoren wie Startalter, Rendite und Sparsumme deutlich zu machen, haben wir dir eine Beispieltabelle gebastelt. Die Renditeerwartungen sind dabei linear und Nettobetrachtungen, d.h. nach Kosten und vor Steuern.

Wieso sollte ich eine private Rentenversicherung bei einem Versicherungsmakler abschließen?

Fehler Nummer 1 bei der richtigen Wahl einer Versicherung: du vergleichst nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass du im Versicherungsbüro um die Ecke die beste, auf dich zugeschneiderte individuelle Lösung für dich findest, ist relativ gering. So kann ein Tarif zu teuer, zu günstig, nicht ausreichend etc. sein. 

Als Versicherungsvermittler nach § 34d Abs. 1 GewO müssen Unternehmen wie The Finance Athletes GmbH & Co. KG im Interesse des Kunden handeln und nicht im Interesse des Versicherungsunternehmens (im Gegensatz zum Agenturbetreuer von der Pfefferminzia). 

Fazit: eine faire und transparente Beratung bekommst du am ehesten bei einem Versicherungsmakler wie The Finance Athletes

Gerne helfen wir dir bei der Wahl der richtigen privaten Rentenversicherung.

Nächste Schritte

  1. Buche dir gerne einen Termin zur individuellen Beratung bei The Finance Athletes. Das kannst du ganz einfach auf einem der Buttons im Artikel machen. 
  2. Unsere Spezialisten beraten dich kostenlos und unverbindlich.
  3. Du entscheidest dich für deine Absicherung. Die Beratung kann dabei live vor Ort bei uns im Büro erfolgen oder komplett digital.


Über den Autor

Jannik Menten ist Gründer von The Finance Athletes und kennt sich sehr gut mit Geld aus.

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