Als verbeamteter Lehrer genießt du das Privileg, dich unabhängig von deinem Einkommen privat krankenversichern zu dürfen. Wie das Ganze funktioniert, wieso du dich rechtzeitig um eine private Krankenversicherung kümmern solltest und worauf du achten solltest, erklären wir dir jetzt.
Die private Krankenversicherung ist eine Möglichkeit, dem deutschen Gesetz nachzukommen, welches vorschreibt, krankenversichert zu sein. Die private Krankenversicherung wird dabei von privatwirtschaftlichen Versicherungsunternehmen angeboten. Für dich kann sie der Zugang zu einer besseren medizinischen Versorgung sein.
Während die gesetzliche Krankenversicherung nach dem Motto “ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich” (Vgl. § 12 SGB V (1)) handelt und dir damit nur eine Grundversorgung garantiert, kannst du die Ausgestaltung deines Tarifs in der privaten Krankenversicherung weitestgehend selbst gestalten.
Du kannst deine gewünschten Leistungen frei wählen und mitbestimmen wer, wo und wie du behandelt werden möchtest. Da du einen privatwirtschaftlichen Vertrag geschlossen hast, sind dir die Leistungen aus diesem Vertrag garantiert und können im Vergleich zur gesetzlichen Krankenkasse nicht gekürzt werden.
Für dieselbe Absicherung als gesetzlicher Patient, müsstest du diverse Zusatzversicherungen abschließen, welche monatlich ein hohes Budget kosten können.
Als Beamter ist die private Krankenversicherung für dich besonders lohnenswert. Das liegt daran, dass du nur die sogenannten Restkosten absichern musst, welche nicht von der Beihilfe getragen werden. Dein Dienstherr trägt nämlich mit der Beihilfe 50% der Behandlungskosten (bis zu den Höchstsätzen der Beihilfeverordnung). Du musst also nur die anderen 50% über die private Krankenversicherung absichern.
In der Praxis bedeutet das für dich, dass Rechnungen sowohl bei der Beihilfe als auch bei deiner privaten Krankenversicherung eingereicht werden und dann zu den entsprechenden Anteilen an dich beglichen werden.
Tipp: die Beihilfe bezahlt Rechnungen nicht in unendlicher Höhe. Daher sollte dein PKV-Tarif auch die Kosten abdecken, die über den Satz der Beihilfe hinaus gehen.
Wie bereits mehrfach erwähnt, richtet sich der Beitrag für deine private Krankenversicherung neben deinem Eintrittsalter und deinem individuellen Gesundheitsrisiko sehr stark von der Auswahl der versicherten Leistungen ab. Bei The Finance Athletes leben wir die Philosophie, dass ein Wechsel in die private Krankenversicherung nur dann Sinn ergibt, wenn du dir auch entsprechend gute Mehrleistungen einkaufst. Als Vergleich dient hierzu gut der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung. Deine Leistungsauswahl sollte diesen stark überschreiten. Hierzu zählen unserer Meinung nach:
Die Auswahl auf den richtigen Versicherer und vor allem auch den richtigen Tarif bedarf also einer intensiven Prüfung. Beachte: Versicherer ungleich Tarif. Auch “gute” Versicherer können leistungsschwache Tarife haben. Daher solltest du in der Beratung einen Schwerpunkt auf die Top-Tarife der Versicherer legen.
Der Dienstherr hat eine besondere Fürsorgepflicht für seine Beamtinnen und Beamten. Er verpflichtet sich, im Krankheits-, Pflege – und Geburtsfall einen Teil der anfallenden Kosten im Rahmen der Beihilfe zu erstatten. Die Beihilfe ist dabei eine Ergänzung zur Eigenvorsorge der Beamten durch die private Krankenversicherung und quasi eine Krankenfürsorge des Staates / Landes für seine Beamten. Quasi eine Art eigene Versicherung von Bund und Ländern.
Die Kosten, welche nicht von der Beihilfe übernommen werden, sind in der Regel über die private Krankenversicherung abgesichert. Daher ist es wichtig, dass die private Krankenversicherung möglichst viele Leistungen erbringt, welche nicht von der Beihilfe erstattet werden.
Die Erstattungssätze der Beihilfe sind in Deutschland nicht einheitlich geregelt und unterscheiden sich zwischen Bund als auch unterhalb der Bundesländer.
Wie bereits mehrfach betont, ist der Beitrag für Lehrer niedriger, weil es sich um eine Restkostenabsicherung handelt. Gute Tarife für Beamtenanwärter:innen liegen zw. 80 – 130€ pro Monat, für Beamte a.P. / a.L. bei 290 – 360€ (ohne Zuschläge).
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung ist die private Krankenversicherung nicht umlagefinanziert. Das heißt, in der privaten Krankenversicherung gibt es keinen Zusammenhang zwischen deinem Einkommen und deinem monatlichen Beitrag. Vielmehr gilt in der PKV das Äquivalenzprinzip. D.h., dass ein direkter Zusammenhang zwischen den gewählten Gesundheitsleistungen und deinem Beitrag besteht. Der monatliche Beitrag für deine private Krankenversicherung ergibt sich zusammenfassend aus folgenden Kriterien:
Die Kosten für die private Krankenversicherung zahlst du aus deinem Nettoeinkommen. Das heißt, die Beiträge werden monatlich von deinem Konto abgebucht. Zahlst du die Beiträge nicht, gefährdest du deinen Versicherungsschutz.
Für die Beihilfe zahlst du nicht. Die Kosten werden von deinem Dienstherrn getragen und sind quasi dessen Leistung zu deiner Gesundheitsvorsorge.
Wenn für dich klar ist, dass dein Weg ins Beamtenleben führt (oder du in einem anderen Job sehr sicher bald über der JAEG verdienst), solltest du deinen Gesundheitsstatus bei ein bis zwei Versicherungsunternehmen einfrieren.
Dadurch nimmt der Versicherer dich zum Eintrittsdatum in die private Krankenversicherung in dem „Gesundheitszustand“ an, den du mit der Anwartschaft vereinbart hast. Dabei greift ein relativ simples Prinzip: Je jünger Menschen sind, desto gesünder sind sie in der Regel.
Du kannst dir mit einer Anwartschaft also ärgerliche Zuschläge, die dich womöglich ein Leben lang begleiten, ersparen. Anwartschaftstarife kosten monatlich 1,00 € – 10,00 € und sind ihr Geld wirklich wert.
Im Gegensatz zu den gesetzlichen Krankenkassen, bei denen der monatliche Beitrag anhand des Umlageverfahrens und prozentualen Beitragssätzen bemessen wird, unterliegen die Tarife der privaten Krankenversicherer den Kalkulationen der Versicherungsunternehmen, die natürlich möglichst vermeiden, sich einen „teuren“ Kunden für wenig Geld einzukaufen.
Abhängig für den Beitrag ist dementsprechend auch, wie gesund du bist, denn gesunde Kunden sind gute Kunden für die Versicherung. Solltest du Vorerkrankungen haben, kann die Versicherung Beitragszuschläge verlangen oder dich als Kunden ablehnen (nicht möglich in den ersten sechs Monaten nach Dienstantritt – Öffnungsklausel).
Da Versicherungen hierbei häufig zu unterschiedlichen Urteilen kommen, solltest du, bevor du dich für eine Versicherung entscheidest, prüfen, welche Versicherung dich zu welchen Konditionen versichert. Die Erfahrung zeigt, dass es hier große Unterschiede zwischen den Versicherungsunternehmen gibt. Manche Versicherer werden dich zu Normalkonditionen annehmen, während andere beispielsweise vielleicht 15% Zuschlag nehmen.
Bei The Finance Athletes machen wir das anhand einer anonymen Risikovoranfrage für die private Krankenversicherung. Dabei ist es wichtig, dass du die Fragen wahrheitsgemäß beantwortest, denn die Versicherung kann selbst nach einer Annahme dich noch in den Basistarif (äquivalente Leistungen zur GKV) packen, sollten deine Angaben unwahr sein und die Versicherung entscheiden, dass sie dich eigentlich nicht versichert hätten, wenn sie von den wahren Umständen gewusst hätten.
Für Beamte gibt es eine Besonderheit in der privaten Krankenversicherung. In den ersten sechs Monaten nach Dienstantritt muss dich ein privater Krankenversicherer aufnehmen und darf dich nicht aus gesundheitlichen Gründen ablehnen. Das ist vom Prinzip aber auch erst einmal der einzige Vorteil.
Denn: der Versicherer ist nicht verpflichtet dich in seinen Top-Tarif zu den besten Konditionen zu lassen. Die Öffnungsaktion gilt sinngemäß für den Basistarif, welcher äquivalente Leistungen wie die gesetzliche Krankenversicherung anbietet. Dennoch macht es Sinn die Öffnungsklauseln in Anspruch zu nehmen, da die Kosten für die GKV als Beamter zu 100% von dir selbst getragen werden müssen.
Es gilt hier der Satz aus dem vorherigen Abschnitt, nur vielleicht umgekehrt: ein guter Tarif bedingt nicht einen guten Versicherer. Leistungsmerkmale eines Tarifs sind erst einmal schwarz auf weiß in deinem Versicherungsvertrag zu einem bestimmten Preis festgehalten. Neben den Leistungsmerkmalen deines ausgewählten Tarifs solltest du aber auch auf folgende Merkmale bei der Auswahl deines Versicherers achten:
Fehler Nummer 1 bei der richtigen Wahl einer Versicherung: du vergleichst nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass du im Versicherungsbüro um die Ecke die beste, auf dich zugeschneiderte individuelle Lösung für dich findest, ist relativ gering. So kann ein Tarif zu teuer, zu günstig, nicht ausreichend etc. sein.
Bei einem Versicherungsvermittler wirst du darüber hinaus ein anonymisiertes Gesundheitsbild abgeben. D.h. deine Daten werden geschwärzt an diverse Versicherer gesendet, die daraufhin ihr Bild abgeben. Gibst du dein Gesundheitsbild einmal bei einem Versicherer inkl. Namen an, landet dieses im zentralen Informationssystem (HIS) aller Versicherer und du wirst es im Zweifelsfall auch andernorts schwierig haben.
Als Versicherungsvermittler nach § 34d Abs. 1 GewO müssen Unternehmen wie The Finance Athletes GmbH & Co. KG im Interesse des Kunden handeln und nicht im Interesse des Versicherungsunternehmens (im Gegensatz zum Agenturbetreuer von der Pfefferminzia).
Fazit: eine faire und transparente Beratung bekommst du am ehesten bei einem Versicherungsmakler wie The Finance Athletes.
Gerne helfen wir dir bei der Wahl der richtigen privaten Krankenversicherung.
Als Lehrer solltest du neben der privaten Krankenversicherung mindestens eine Diensthaftpflichtversicherung und eine Dienstunfähigkeitsversicherung haben. Gerne beraten wir dich auch hierzu. Klick einfach auf die Links, um mehr zu erfahren.
Über den Autor
Tobias Lommer ist Gründer von The Finance Athletes. Seine Freundin ist Lehrerin und daher kennt er deren Bedürfnisse natürlich ausgezeichnet.